Istanbul hat einen ganz besonderen Stellenwert für mich. Als ich vor einigen Jahren das erste Mal in Istanbul war, habe ich die Stadt auf zwei Kontinenten lieben gelernt. Ich sage bewusst lernen, weil ich längere Zeit in Istanbul verbracht habe und mir dachte: „So muss das also sein, wenn eine Stadt nie schläft.“ Istanbul ist voller Gegensätze, beeindruckender Architektur, der Bosporus zieht dich in den Bann und an jeder Ecke ist Leben. Ich habe mehrere Monate auf der asiatischen Seite in Istanbul verbracht und nach drei Jahren Sehnsucht, habe ich wieder meine Lunge mit der Luft am Bosporus gefüllt.
Ich habe sehr lange gegrübelt und überlegt welche Spots und Tipps mir am wichtigsten sind und habe meine Things-To-Do-Liste aus dem Bauch heraus geschrieben. Wenn ihr Lust habt, wird es demnächst auch einen Guide mit etwas spezielleren Spots geben :))
1 – Die Bosporus Tour
Mein liebster Spot in Istanbul ist der Bosporus. Ich fühle mich immer sehr verbunden mit dem Wasser und liebe es dem Rauschen zuzuhören und das Treiben zu beobachten. Deswegen ist ein Spaziergang am Bosporus, eine Fahrt mit der Fähre oder eine kurze Bosporus-Tour zur Pflicht geworden. Macht aber nicht den Fehler, den ich bei meinem letzten Besuch gemacht habe oder macht ihn zumindest Absichtlich. Ich habe mich tatsächlich am Goldenen Horn (Eminönü) anquatschen lassen, das Geld habe ich abgegeben und plötzlich saß ich im Bus. Gefühlte 30 Minuten später stand ich vor einem – ja, wie soll mans nennen – Kutterähnlichen Schiffchen und die Enttäuschung stand mir ins Gesicht geschrieben. Es gibt professionelle Anbieter der Touren wie Turyol, bei denen schöne große Fähren im Einsatz sind. Ausserdem gibt es weniger Gewackel, einen pünktlichen Start der Tour und eine bessere Aussicht durch die Bankanordnung. Im Nachhinein war das natürlich für mich ein witziges Erlebnis, aber dennoch kann ich die professionellen Anbieter der kurzen Bosporus Tour nur empfehlen.
Bei der Gelegenheit schnappt euch vor der Tour einfach eine Sesamkringel (Simit) oder einen Ayvalik Toast mit Käse, Fleischwurst, Sucuk, Würstchen, Gewürzgurken und Sauce. Beobachtet auch das Wasser, ich habe sehr viele Quallen, interessante Vögel und sogar einmal Delphine gesehen.
2 – Entdecke die schönsten Moscheen Istanbuls
Bei Istanbul denken Europäer oft sofort an die Hagia Sofia, während die Türkischstämmigen oft eher die Blaue Moschee erwähnen. Vielleicht liegt es daran, dass die Hagia Sofia eine ehemalige byzantinische Kirche ist. Dementsprechend fesselnd ist auch die Architektur. Die Hagia Sofia ist geschmückt mit wunderschönen Mosaiken und Malereien von Engeln, im Wechsel mit arabischen Versen aus dem Koran, geschrieben in goldenen Lettern. Die Hagia Sofia ist heutzutage ein Museum, deswegen kann sich ein Museum Pass lohnen. Die teilnehmenden Museen findet ihr hier.
Die Verzierungen in der Blauen Moschee sind auch atemberaubend schön. Der Besuch ist kostenlos, steckt aber ein Tuch ein, sonst müsst ihr euch ein Kopftuch bei der städtischen Ausgabe leihen. Auch wunderschön sind die Süleymaniye-Moschee, Ortaköy-Moschee und die Kariye Moschee bzw. Chora-Kirche. Von der Süleymaniye-Moschee hat man auch einen zauberhaften Ausblick auf Istanbul.
3 – Cisterna Basilica
Die Cisterna Basilica ist meine liebste Sehenswürdigkeit in Istanbul. Jedes Mal, wenn ich die Treppen hinunter gehe und vor den angeleuchteten Säulen stehe, bin ich aufs Neue beeindruckt. Hier herrscht so eine mystische und meditative Stimmung. Das liegt auch daran, dass die Cisterna Basilica ursprünglich als Wasserspeicher diente und heute spaziert man auf hölzernen Brücken über dem Wasser her und kann Fische beobachten. Hier und da tropft es, die Lichter spiegeln sich im Wasser und es herrscht ein Spiel aus Schatten und Licht. Am Ende der Cisterna entdeckt man plötzlich beeindruckende Medusenköpfe. Übrigens kennt ihr die Cisterna Basilica ja vielleicht schon aus dem Kino! Einer der James-Bond-Filme wurde in Istanbul gedreht und Bond ist mit einem Schiff in der Zisterne unterwegs.
Tipp: Vor allem im Sommer ist es wahnsinnig empfehlenswert, weil die Zisterne schön kühl bleibt. Der Museum Pass gilt hier leider nicht.
4 – Galataturm, Karaköy und Beyoglu
Den besten Blick über die Stadt und zwei Kontinente gibt es auf dem Galataturm. Während man den Blick einmal von links nach rechts schweifen lässt, guckt man nach Europa, Asien und wieder Europa. Oben auf dem Turm hat man die Möglichkeit im Restaurant zu Essen oder typisch Ottomanische Gewürzgetränke zu trinken. Ich hatte einen leckeren Traubensaft und meine Mama hat sich ein verrücktes Gebräu aus 40 Gewürzen gegönnt :D Wir können dazu nur sagen, dass es erfrischend und gleichzeitig verwirrend war!
Die beste Uhrzeit für einen Besuch ist übrigens zwischen 16 und 21 Uhr, je nach Jahreszeit, um den Sonnenuntergang zu erleben und die Stadt sowohl bei Nacht, als auch bei Tag bewundern zu können. Auch der Galataturm verändert sich bei Tag und Nacht :)) In der Umgebung sind viele kleine Boutiquen und Läden. Taksim bzw. die Einkaufsstrasse Istiklal Cadde ist fussläufig erreichbar. Allerdings würde ich davon abraten in Karaköy Schmuck zu kaufen, weil der überteuert ist. Sollte man sich doch in ein Piece unsterblich verlieben – mitnehmen! Man ist ja nicht jeden Tag in Istanbul :)) Es gibt in Karaköy ganz tolle Cafés, Bars, viel Streetart, Shops mit Instrumenten und Schallplattenläden.
5 – Ortaköy – Cafés, Restaurants und Kumpir
Wenn ein Restaurant empfohlen wird, dann wird es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit in Ortaköy sein. The House Café ist mittlerweile ein Touristen- bzw. Internetphänomen, weil das so oft empfohlen wird. Kein Wunder, man kann direkt am Bosborus sitzen und hat einen herrlichen Blick.
In Ortaköy findet man neben gutem Essen günstigen (Silber-)Schmuck. Hier darf auch gerne gehandelt werden. Dieser Teil von Istanbul ist bekannt für Kumpir, eine gigantische Ofenkartoffel gefüllt mit Salaten und Gemüse! Kumpir muss unbedingt in diesem Teil von Istanbul gegessen werden :)) Ortaköy ist ebenfalls bekannt für Tapas, riesige Waffeln mit Früchten und Schoki, süsse Cafés und die Ortaköy-Moschee. In der Nähe der Moschee ist übrigens auch ein kleiner Platz mit bestimmt 10 Imbisswägen an denen ihr euch Kumpir, Muscheln oder Waffeln to go mitnehmen könnt. Falls es das Wetter zulässt, kauft bei einem dieser Stände und macht ein kleines Bosborus-Picknick. Auch empfehlenswert ist das Beltas, dafür müsst ihr nur einmal um die Moschee gehen. Im Beltas ist die hausgemachte Limo sehr empfehlenswert, das Kumpir schmeckt auch und man sitzt mit etwas Glück direkt am Bosborus mit der Heizung über dem Kopf. Muckeliger und schöner geht es nicht!
xo charlotte
Oh, beautiful Istanbul ❤
5 Comments
Conny
30. März 2016 at 19:31So cool! Ich würd auch glatt sofort nochmal hinfahren. Dann aber mit etwas mehr Zeit…
LG Conny
mama
3. April 2016 at 0:40Ich möchte auch gerne nochmal hin. Es war sooooo schön.. Natürlich nur mit dir du kennst dich ja gut aus. Ich brauch mir keine sorgen zu machen das wir und verirren ;)
Kationette
3. April 2016 at 20:32Danke für die tollen Tipps! Istanbul und Kumpir stehen schon lange auf meine to do/to eat-Liste!
Liebst
Kati
http://www.kationette.com
andi
11. April 2016 at 16:42wow wunderschöne Bilder!!! Muss auch unbedingt mal hin!
Yaprak
27. April 2016 at 13:36Bin durch stylebook und Istanbul auf deinen Blog gestoßen. Ich war schon 5 Mal in dieser atemberaubenden Stadt und würde immer wieder hin gehen. Ich liebe den Bosphoros, das Meer, die Spaziergänge entlang des Meeres… Ich liebe das Leben dort. Ich liebe die Istiklal Street, Eminönü… Diese Stadt fasziniert mich jedes Mal aufs Neue und jedes Mal gewinne ich neue Eindrücke. Was ich dir empfehlen kann ist „Büyük Valide Han“, die Dächer von Istanbul :) und im Frühjahr ein Besuch auf eine der berühmten Inseln. Ende Mai werde ich hoffentlich endlich ein Sightseeing zu den Inseln machen, was mir nach 5 Mal Istanbul immer noch fehlt :-) Liebe Grüße, yaprak